Amédé Flum
1964 in Basel geboren
Ausbildung zum Architekturmodellbauer
Studium Schlagzeug an der Jazzschule Basel
Frei schaffender Künstler
Regio aktuell 2016
…….Ein vom Zügel gelassenes Bühnenmonster ist der Schlagzeuger Amédé Flum
nicht, seine Einlagen sind leise, dafür aber tiefgründig. «Die Lust am Experimentieren
in den Proben geniesse ich mehr als durchgeplante Konzerte, meiner Fantasie freien
Lauf lassen kannich aber besser in der darstellenden Kunst, eine Art grenzenloser Freiheit».
Das Resultat sind luftig leichte Karikaturen, tierische Momente und menschliche
Dramen, immer über dem Abgrund schwebend. Tatsächlich gelingt es Amédé, das Auge
zu täuschen, seine technisch perfekten Arbeiten, als gelernter Architekturmodellbauer
beherrscht er die dreidimensionale Darstellung, verändern sich je nach Blickwinkel
und verlängern so die Suche nach dem versteckten Witz.
Er färbt den Draht schwarz ein, frontal betrachtet könnten seine Werke auch
durchaus mit Bleistift gezeichnet sein, das konstruktive Volumen und die verschiedenen
Ebenen kommen erst zum Tragen, wenn man sich selbst bewegt, raffiniert.
Die Protagonisten seiner oft mitfühlenden Melancholie muss er nicht weit suchen,
in seinem Atelier unter dem Dach eines morbiden Zollhäuschens hat er einen prächtigen
Ausblick auf die skurrilen Alltagssituationen, die Ideen für vermeintlich schlichte Portraits
seiner Mitmenschen fallen ihm quasi vor die Füsse. Gerne benützt er auch tierische
Figuren, hier spielt er geschickt mit den damit verbundenen Vorstellungen, Höhenangst
bei einem Vogel ist wirklich ein Problem das bisher nicht erforscht wurde.
Zur Entspannung gönnt sich der Künstler auch mal einen Turnschuh
oder eine alte Schreibmaschine aus Draht, die ungewohnte Perspektive auf gewöhnliche
Gegenstände ist vermutlich der Tribut eines versierten Schlagzeugers an die Präzision….“